St. Sturmius-Kirche in Rinteln

Katholiken gab es sicher auch nach der Reformation in Rinteln. Sie fanden unterschiedliche seelsorgliche Unterstützung.

Die Region, damals noch unter hessischer Regierung, Kassel und Diözesanzugehörigkeit, Fulda wurde von der Pfarre in Kassel betreut. 

1869 bestimmte der Fuldaer Bischof Kött der jungen Rintelner Gemeinde, St. Sturmius als Patron, der sogenannte Apostel der Sachsen. Noch im Dezember desselben Jahres wurde das Oratorium (Betsaal) in der Brennerstraße fertiggestellt.

Der erste ortsansässige katholische Geistliche Rintelns, Pfarrer Franz Müller, hatte bald jedoch nach seinem Dienstantritt den Hl. Franz Xaver vorgeschlagen. Das wurde aber in Fulda nicht beachtet. Im Jahr 1879 übergab man der Rintelner Gemeinde eine Sturmius-Reliquie, die 1979 neu gefasst wurde.

Müller nahm am 25.04.1869 seine Arbeit auf. Aus gesundheitlichen Gründen verließ er Rinteln im Sommer 1896. Ihm wurde von der Gemeinde ein Gedenkstein im Turm gewidmet. Noch im selben Jahr verstarb Pfarrer Müller.

Seit 1876 verfolgte Pfarrer Müller den Plan, eine Kirche zu bauen. 1882 legte er die ersten Entwürfe vor. 1884 wurde der Bau begonnen, und am 24.05.1888 weihte Bischof Weyland, Fulda, die Kirche, deren Ausstattung in den folgenden Jahren vervollständigt werden musste. 

Im Mai 1895 wurde die Gemeinde zur Pfarrei erhoben. Zu dieser Pfarrei gehörten alle Orte des Amtsgerichtsbezirkes Rinteln und Hess. Oldendorf. 1899 wurden auch die Katholiken von Obernkirchen und Bad Nenndorf der Pfarrei eingegliedert. 

Im Jahre 1904 wurde die Josefstreppe im Westteil des Grundstückes gebaut. Während des 2. Weltkrieges nahm auch St. Sturmius Schaden. Sie verlor ihre Glocken zur Buntmetallgewinnung, Brandbomben zerstörten Teile der Bedachung des Kirchenschiffes. Durch die Brückensprengung wurden nahezu alle Scheiben im Kirchenschiff zerstört. 1961-1963, nach dem 2. Vatikanischen Konzil, wurde der Innenraum mehrfach verändert. 1978 wurde eine neue Eisenbarth-Orgel eingebaut. Die letzte Renovierung brachte in zwei Bauphasen, 2005/2006, St. Sturmius im Innenraum zu neuem Glanz. 2009 wurde die Kirche behindertengerecht mit einer Rampe zum Südeingang des Langschiffes versehen. 

Die genauen Sachverhalte in ausführlicher Form finden Sie in unserem Buch „St. Sturmius in Rinteln“, zu beziehen beim Förderkreis St. Sturmius e.V. Rinteln, im Pfarrbüro, Rinteln sowie im Buchhandel. 

Quellen zu dem Artikel sind das Buch „St. Sturmius in Rinteln“ und eigene Recherchen.